Die Gartenanlage unterhalb des Schlosses blickt auf eine bewegte und traditionsreiche Geschichte zurück, die bis in das 16. Jahrhundert reicht. Bereits in jener frühen Zeit diente sie den Bewohnern des Schlosses als Nutz- und Ziergarten. In sorgsam angelegten Beeten wurden Blumen zur Repräsentation und Verschönerung, aber auch Gewürze und Heilkräuter für die Küche und die medizinische Versorgung angebaut. Der Garten war somit nicht nur ein Ort des ästhetischen Genusses, sondern auch ein funktionaler Bestandteil des höfischen Alltags, geprägt von einer engen Verbindung zwischen Natur, Nutzen und Kultur.
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte die Anlage zahlreiche Umgestaltungen, die stets auch den Zeitgeist und die sich wandelnden Ansprüche ihrer Nutzer widerspiegelten. Besonders im 18. Jahrhundert erhielt der Garten eine neue, repräsentativere Ausrichtung: Aus dem einstigen Kräutergarten entwickelte sich eine großzügigere Anlage, die Elemente eines Rosen- und Turniergartens integrierte. In dieser Zeit entstand auch der sogenannte Paradiesgarten – eine idealisierte, vom menschlichen Geist geordnete Naturlandschaft, die den Wunsch nach Harmonie zwischen Mensch und Natur zum Ausdruck brachte.
Nach Zeiten des Wandels, der Vernachlässigung und zwischenzeitlicher Umnutzung wurde der Garten zu Beginn des 21. Jahrhunderts im Zuge der umfangreichen Restaurierungsarbeiten am Schloss selbst neu gestaltet und behutsam revitalisiert. In den Jahren 2001 und 2002 wurde die Anlage mit großer Sorgfalt restauriert und in Anlehnung an historische Vorbilder in ihrer heutigen Form neu interpretiert. Dabei legte man besonderen Wert auf eine harmonische Verbindung zwischen historischer Authentizität und zeitgemäßer Aufenthaltsqualität.
Heute präsentiert sich die Gartenanlage als ein Ort der Ruhe, der Besucherinnen und Besucher zum Verweilen einlädt. Idyllisch gelegene Sitzgruppen bieten lauschige Rückzugsorte mit Blick auf das Schloss. Ein eleganter Springbrunnen sorgt für ein sanftes Plätschern, das die Sinne beruhigt. Eine kunstvoll gestaltete Wasserschale im Terrassenbereich reflektiert das Licht und verleiht dem Ort eine beinahe meditative Atmosphäre. Ergänzt wird das Ensemble durch einen Pavillon, der nicht nur als architektonischer Blickfang dient, sondern auch als geschützter Ort für kleine Konzerte, Lesungen oder romantische Stunden zu zweit.
Die Gartenanlage unterhalb des Schlosses ist damit nicht nur ein bedeutendes Zeugnis historischer Gartenkunst, sondern auch ein lebendiger Ort, der Geschichte, Natur und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise miteinander verbindet.