Reformation

Torgau war das politische Zentrum der Reformation, von dem zahlreiche Impulse ausgingen.

In dieser einstigen Kursächsischen Residenzstadt wurden viele bedeutende Entscheidungen getroffen. Martin Luther verweilte insgesamt 60 Mal in Torgau, wo die Kurfürsten auf Schloss Hartenfels sowie ein wohlhabendes Bürgertum seine Ideen unterstützten und somit maßgeblich zur Durchsetzung der Reformation beitrugen.

„Wittenberg ist die Mutter und Torgau die Amme der Reformation“ - Philipp Melanchthon

Martin Luther predigte 1521 zum ersten Mal in Torgau. Nach seinem mutigen Auftreten in Worms wurde er von den Torgauer Bürgern gefeiert und erfuhr zeitlebens große Unterstützung in der Stadt. Seine Lehre fiel hier auf fruchtbaren Boden. 

 

Mit Hilfe des Torgauer Rats- und Handelsherren Leonhard Koppe flohen Katharina von Bora und elf weitere Nonnen in der Osternacht 1523 aus dem Kloster Nimbschen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Torgau gelangten neun von ihnen nach Wittenberg. Für Katharina war Torgau nicht nur die erste Station auf ihrem Weg in das bürgerliche Leben, sondern auch die letzte ihres Lebensweges. Auf der Flucht vor der Pest verunglückte sie auf dem Weg von Wittenberg nach Torgau und starb am 20. Dezember. Ihre letzte Ruhestätte fand sie in der Stadtkirche St. Marien zu Torgau. In ihrem Sterbehaus, heute Katharinenstraße 11, befindet sich die einzige Gedenkstätte für die Gattin des großen Reformators. Die Ausstellung im Renaissance-Wohnhaus erzählt von ihrem bewegten Leben an der Seite Martin Luthers und erinnert an diese couragierte, starke Frau, deren Biografie immer wieder als Inspiration für zahlreiche Romane diente.

Martin Luther und die Reformation in Torgau:

  • Das erste evangelische Kirchengesangbuch wurde 1524 vom Torgauer Kantor Johann Walter in enger Zusammenarbeit mit Martin Luther herausgegeben. Die Tradition der evangelischen Kirchenmusik lebt in Torgau bis heute weiter und wird durch hochkarätige Konzerte gepflegt.
  • Im Jahr 1526 gründeten evangelische Fürsten den Torgauer Bund, um die Glaubensfreiheit entschlossen zu verteidigen.
  • Unter der Leitung Martin Luthers wurde 1527 in Torgau an der evangelischen Visitationsordnung gearbeitet. Zwei Jahre später, 1529, kam Luther persönlich nach Torgau, um die erste Schul- und Kirchenvisitation durchzuführen.
  • Im Gebäude der Superintendentur verfassten Martin Luther, Philipp Melanchthon, Justus Jonas der Ältere und Johannes Bugenhagen im Jahr 1530 die Torgauer Artikel, die als Grundlage der Augsburger Konfession dienten.
  • Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige erließ 1534 von seiner Torgauer Residenz aus ein Schutzedikt, das den Druck der Gesamtausgabe der Bibel in Wittenberg sicherte.
  • Am 5. Oktober 1544 weihte Martin Luther die Torgauer Schlosskirche als ersten protestantischen Kirchenbau ein. Ihre Architektur spiegelt bis heute die grundlegenden Prinzipien der protestantischen Kirchenlehre wider.
  • Johannes Luther, der älteste Sohn Martin Luthers, wurde 1542 an die angesehene Torgauer Lateinschule geschickt. Der jüngste Sohn, Paul Luther, heiratete später die Torgauerin Anna von Warbeck.

 

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Auf den Spuren der Reformation

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